Ein feierliches Gedenkkonzert für unser langjähriges Vorstandsmitglied und ehemaligen Vizepräsidenten Dr. Helmut Kelleter mit musikalischen Beiträgen von Boris Bloch, Sabine Simon, Carmen Piazzini, Romain Garioud und Artur Pacewicz
Helmut Kelleter wurde 1937 in Alsdorf geboren als Sohn eines Bergbauingenieurs. Alsdorf ist praktisch ein Vorort von Aachen, in dem es eine Steinkohlenzeche und eine große Kokerei gab, was für Hitlers Rüstungsindustrie in dieser Zeit wichtig war. Für Helmuts Vater bedeutete es, dass er nicht zum Kriegsdienst eingezogen wurde, sondern stellvertretender Leiter der Kokerei wurde.
Nachdem die Amerikaner 1944 schon nach der Landung in der Normandie das Gebiet einschließlich Aachens erobert hatten, starteten die Deutschen eine Gegenoffensive, und Helmut geriet mit seinen Eltern zwischen die Fronten. Sie überlebten die heftigen Kämpfe über Wochen in einem Stollen, 800 m unter der Erde. Der siebenjährige Helmut war nicht ohne Traumatisierung.
Mit neun Jahren erhielt er 1946 den ersten Klavierunterricht, den er bis zum Abitur regelmäßig besuchte. Danach studierte er Medizin und Philosophie in Bonn, München, Wien, Hamburg und Heidelberg. In Wien studierte er auch zwei Semester Musik und war an der Musikhochschule eingeschrieben.
Als Medizinalassistent arbeitete er bis 1966 in Berlin, wo er 1965 seine Frau Renate heiratete. Seine Fachausbildung in Radiologie und Nuklearmedizin absolvierte er an der Universität Heidelberg. 1970 wurde er Chefarzt im Elisabethenstift in Darmstadt, wo er beide Abteilungen aufbaute und bis zu seiner Pensionierung 2001 leitete.
1973, nachdem Helmut und Renate nach Darmstadt gezogen waren, nahm Helmut wieder Klavierunterricht. Sein Lehrer war über viele Jahre Maciej Lukaszczyk, Gründer und damaliger Präsident der Chopin-Gesellschaft in Darmstadt und nach dessen Tod Aleksandra Mikulska und zuletzt Artur Pacewicz. Helmut trat 1973 in die Chopin Gesellschaft ein, war fast vierzig Jahre lang Vizepräsident und blieb bis zu seinem Tod Mitglied des Vorstands.
Programm
Boris Bloch und Sabine Simon
Johann Sebastian Bach (1685-1750) Drei Choralvorspiele für Klavier zu 4 Händen (Bearbeitung: J. Gedan):
„Wachet auf, ruft uns die Stimme“ BWV 645
„Nun komm der Heiden Heiland“ BWV 659
„Jesus bleibtet meine Freude“ BWV 147
Carmen Piazzini (Klavier) und Romain Garioud (Cello)
Fryderyk Chopin (1810-1849) Aus der Sonate für Klavier und Cello g-Moll op. 65:
I. Allegro moderato
III. Largo
Artur Pacewicz
Valentin Silvestrov (*1937) Bagatelle op. 1 Nr. 1 in C-Dur
Boris Bloch
Ludwig van Beethoven (1770-1827) Sonate für Klavier in As-Dur op. 26:
- Andante con variazioni
- Scherzo, allegro molto
- Maestoso andante, marcia funebre sulla morte d’un eroe
- Allegro, Rondo
Carmen Piazzini
Brahms (1833-1897) Aus der Sonate für Klavier f-Moll op. 5:
2. Andante espressivo